Als „Verwandter“ des deutschen Narren ist der Harlekin im italienischen Karneval, vor allem aber in der Theaterkunst Commedia dell’arte zu Hause. Dem Harlekin werden komödiantisches Talent, ein lustiges Wesen, rhetorische Schlagfertigkeit und erotische Ausstrahlung zugewiesen.
Wie der Narr, hatte auch der Harlekin im Mittelalter dämonische, teuflische Züge und war keine positive Gestalt. Erst später wurde er zum quirligen Spaßmacher. Heute wird der Harlekin meist mit Flickenkostüm, schwarzer Augenmaske und Kappe dargestellt.
Während der schwäbisch-alemannischen Fasnet tragen die Narren keine jährlich wechselnde Verkleidung, sondern stets dasselbe Kostüm, das „Häs“ genannt wird. Das Häs wird in manchen Gegenden sogar über viele Generationen vererbt.
Typischerweise besteht das Häs aus einem Leinenkostüm, das bemalt oder mit bunten Stoffen verziert ist, und eine Gesichtsmaske, der so genannten Larve oder Schemme. Manche Kostüme haben eine lange, bis ins Mittelalter zurückreichende Tradition, andere sind Neuschöpfungen des vergangenen Jahrhunderts. Wichtige Figuren sind der „Teufel“, der „Wilde Mann“ und die „Hexe“.
Die verkleideten Hästräger treten während der Fastnachtsumzüge in der Regel nicht einzeln, sondern in kleinen Gruppen gleicher Kostüme auf. Das Wort Häs bedeutet im Althochdeutschen nicht anderes als Kleid oder Gewand.
Das Helau ist derjenige Narrenruf, der in Deutschland am weitesten verbreitet ist. Zahlreiche Narren in der Mitte und im Süden Deutschlands begrüßen sich so während der fünften Jahreszeit. Ebenso wie bei „Alaaf“ liegt die Wortherkunft weitgehend im Dunkeln. So gibt es beispielsweise Versuche, den Narrenruf von den Wörtern Hölle oder Halleluja abzuleiten.
Im Kölner Raum ist es allerdings keine besonders gute Idee „Helau“ zu rufen, denn der linksrheinische Jeck bevorzugt eindeutig das „Alaaf“ – und hat für verbale Abweichler bestenfalls Spott übrig.
Der Name Hoppeditz bedeutet vermutlich „hüpfendes Kind“. Diese Narrenfigur hat im Düsseldorfer Karneval zwei große Auftritte:
Am 11. November um 11.11 Uhr sitzt der Hoppeditz, der dann von einem Karnevalisten verkörpert wird, auf dem Reiterstandbild des Düsseldorfer Marktplatzes und eröffnet die Karnevalssession mit einer satirischen Rede.
Am Aschermittwoch wird der Hoppeditz – zum Zeichen des beendeten Karnevals – feierlich zu Grabe getragen. Seine „letzte Ruhe“ findet er symbolisch im Garten des Stadtmuseums. Als Leichenschmaus, der zugleich den Beginn der Fastenzeit markiert, wird ein großes Fischessen veranstaltet. Die Beerdigung des Hoppeditz erinnert im Groben an die Kölner Nubbelverbrennung und viele ähnliche Bräuche. Am 11.11. wird der Hoppeditz wieder zu neuem Leben erweckt…